Bildungs- und Gesundheitsministerium erhalten mehr Haushaltsmittel im kommenden Jahr zugewiesen. Gesundheitswesen und Bildungssektor sollen gestärkt werden.
Rabat – Am Freitag, den 20. Oktober, wurde das Haushaltsgesetz PLF 2024 dem Parlament vorgelegt. Daraus geht hervor, dass die Regierung das Budget für den Gesundheits- und Bildungssektor für das kommende Haushaltsjahr erhöhen will.
Diese Maßnahmen sind Teil der laufenden umfassenden Reform des nationalen Gesundheitssystems und der Umsetzung des Reformfahrplans für das Bildungssystem für die Jahre 2022-2026.
Der Gesundheitssektor soll 9,1% mehr Geld erhalten.
Wie wichtig ein funktionierender Gesundheitssektor sowohl für die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger aber auch für die soziale und politische Stabilität ist, zeigte die COVID-19 Pandemie. Diese legte die strukturellen Defizite in einer ganzen Reihe von Sektoren offen, eben auch im Gesundheitssektor. Der Haushaltsplan der Regierung Akhannouch sieht vor, dass das Budget für den Gesundheitssektor im kommenden Jahr 2024 auf rund 30,7 Milliarden marokkanische Dirham MAD ansteigen wird. Im laufenden Haushaltsjahr 2023 sind es bereits 28,13 Milliarden MAD gewesen. Damit erhält der Gesundheitssektor höhere Mittel von ca. 9,1%.
Mit dem Haushaltsgesetz 2024 werden laut Gesetzentwurf 5.500 neue Stellen geschaffen. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der zwischen 2017 und 2024 geschaffenen Stellen auf rund 42.700, davon 35.500 für den Gesundheitssektor.
Die neue Reform des nationalen Gesundheitssystems umfasst mehrere wichtige Maßnahmen bis 2024, darunter die Finanzierung von Investitionen für den Bau und die Ausstattung neuer Universitätskliniken, die Sanierung von Gesundheitseinrichtungen und die Inbetriebnahme mehrerer im Bau befindlicher Krankenhäuser bis 2024.
Budget für den Bildungssektor steigt auf 73,91 Mrd. MAD
Marokkos Bildungssektor steht seit Jahrzehnten in der Kritik. Dieser gilt als teuer, ineffizient, hinsichtlich des Lehrstoffes und Pädagogik rückständig und regelmäßig wird die Fähigkeit des Lehrpersonals hinsichtlich Fachkompetenz und Motivation negativ bewertet.
In einer Rede vor dem marokkanischen Parlament wies der König darauf hin, dass die Bildungspolitik am Bedarf der Wirtschaft vorbei agiere und „Arbeitslose“ wie am Fließband hervorbringen würde.
Das Königreich Marokko gehört aber auch zu den wenigen Ländern der Welt, in dem der gesamte Bildungsweg eines jungen Menschen von der Vorschule / Grundschule bis zum Universitätsabschluss kostenlos ist.
Doch noch immer soll es gerade in abgeschiedenen Regionen Schulen geben, die weder über Strom, Internet noch sanitäre Einrichtungen verfügen. In Zeiten von autonomen Solar- oder Windkraftanlagen für dem Betrieb von Licht-, Heizung oder Wasserpumpen unverständlich. Der frühere Bildungsminister in der Regierung El Othmani nannte in einem Interview die Zahl von 7.000 betroffenen Schulen.
Für das neue Haushaltsjahr hat die Regierung beschlossen, das Budget für den nationalen Bildungssektor für 2024 im Vergleich zu 2023 um 4,93 Milliarden MAD zu erhöhen. Die Gesamtsumme beläuft sich damit auf 73,91 Milliarden MAD.
Mit diesen Mitteln soll vor allem das Arbeitsprogramm 2024 finanziert werden. Dazu gehört die beschleunigte Umsetzung des Generalisierungsprogramms für die Vorschulbildung. Es sieht den Bau von 2.338 Klassenräumen, die Renovierung von 413 Klassenräumen und die Ausstattung von 2.751 Kindergärten vor. Auch die Umsetzung des Modells der „Schulen der Exzellenz““ wird fortgesetzt.
Der Gesetzentwurf sieht vor, die personellen Ressourcen durch die Einstellung von 18.000 Lehrern und 2.000 Verwaltungs-, Erziehungs- und Sozialarbeitern zu verstärken. Das Bildungsangebot soll durch den Bau neuer und den Ausbau bestehender Schulen erweitert werden. Geplant sind 230 neue Schulen, von denen 214 aus dem allgemeinen Haushalt finanziert werden sollen.