StartGesellschaftMarokko – Getöteter JetSki-Fahrer wird an Marokko übergeben.

Marokko – Getöteter JetSki-Fahrer wird an Marokko übergeben.

Toter Marokkaner nach rund vier Monaten an seine Familie übergeben.

Die sterblichen Überreste von Abdelali M. werden an seine Familie in Saidia nach rund vier Monaten übergeben.

Oujda – Bereits Ende August 2023 ereignete sich ein Drama an der algerisch-marokkanischen Grenze. Eine Gruppe von vier bzw. fünf Touristen und Einheimischen mit marokkanischer oder marokkanisch-französischer Staatsbürgerschaft starteten mit Jetskis vom Strand der Küstenstadt Saidia im Nordosten Marokkos. Aus bisher noch nicht offiziell bekanntgegebener Ursache seien diese mutmaßlich in algerische Hoheitsgewässer geraten und dort von der Küstenwache aufgegriffen worden.
Weshalb dann die Küstenwache Algeriens auf die Gruppe das Feuer eröffnet hat, ist Teil unterschiedlicher Beschreibungen der Sachlage. Unzweifelhaft ist, dass von den vier jungen Männern zwei erschossen wurden, einer wurde lebend und ggf. verletzt von der algerischen Küstenwache gefangen genommen, einer konnte zurück in marokkanische Hoheitsgewässer kommen.
Ein Erschossener wurde später von der marokkanischen Küstenwache aus den eigenen Hoheitsgewässern tot geborgen und eine Leiche verblieb bei den algerischen Behörden, die diese bisher nicht an Marokko zurückgegeben hatten.

Toter Marokkaner nach rund vier Monaten an seine Familie übergeben.

Trotz der islamischen Tradition Verstorbene zeitnah zu beerdigen und mehrfacher Bitten der Familien, gaben die algerischen Behörden die sterblichen Überreste von Abdelali M. nicht frei. Die algerischen Behörden stimmten aber nun, nach übereinstimmenden marokkanischen und französischen Medienberichten und vier Monate nach dem Drama zu, die sterblichen Überreste von Abdeliali M., an seine Familie zurückzugeben.

„Am Donnerstagnachmittag überquerte der Sarg des Verstorbenen in einem privaten Krankenwagen den algerisch-marokkanischen Grenzübergang Zouj Bghal, wo ihn auf der marokkanischen Seite seine Frau, sein fünfjähriger Sohn und der Rest seiner Familie erwarteten“, berichtete die französische Zeitung Le Parisien.

Die Staatsanwaltschaft von Oujda hatte die Einleitung von Ermittlungen angeordnet, nachdem eine Person behauptet hatte, zusammen mit vier anderen Jugendlichen Zeuge des gewalttätigen Vorfalls auf offener See gewesen zu sein.

Ein Ergebnis der Ermittlungen steht aber noch aus.

Die Staatsanwaltschaft in Oujda hat noch kein Ergebnis ihrer Befragungen bekanntgegeben. Sicherlich auch, um die Freigabe von Abdelali M. nicht zu behindern und die Lage für den vierten jungen Mann nicht weiter zu verschlimmern. Obwohl jetzt die Familie von Abdelali M. die Beerdigung vollziehen kann, gilt es nun noch das Schicksal der vierten Person zu klären. Diese soll sich weiterhin in Gewahrsam der algerischen Behörden befinden. Neben dem illegalen Grenzübertritt drohen weitere Anklagen, darunter auch der Verdacht auf Schmuggel. Neben Marokko bemüht sich auch Frankreich um Aufklärung, was die Angelegenheit auch zu einem Politikum macht. Algeriens Beziehungen sind zu Frankreich historisch belastet und befinden sich zu Marokko in einer sehr aufgeladenen politischen Eiszeit.

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