Nasser Bourita und sein syrischer Amtskollege Asaad Al-Shibani haben einen ersten direkten Kontakt zueinander aufgenommen.
Rabat / Damaskus – Wie das syrische Außenministerium am gestrigen Dienstag, den 31. Dezember 2024, auf der Plattform X.com (Twitter) bestätigte, haben der neue syrische Außenminister Asaad Al-Shibani und sein marokkanischer Amtskollege Nasser Bourita erstmals direkt miteinander gesprochen.
In dem Telefongespräch zwischen Nasser Bourita und Asaad Al-Shibani sei es um die „bilaterale, viel versprechende und starke Partnerschaft“ zwischen Marokko und Syrien gegangen.
Im Verlauf des Gesprächs habe Nasser Bourita versichert, dass Marokko das syrische Volk, die Souveränität und die territoriale Integrität Syriens unterstützen würde.
Darüber hinaus haben die beiden Amtsträger die Notwendigkeit betont, die diplomatischen Beziehungen zu stärken, um den gemeinsamen Interessen der beiden Länder zu diene, so das syrische Außenministerium.
Es ist der erste Kontakt zwischen Syrien und Marokko auf Ministerebene seit dem Sturz des diktatorisch herrschenden Präsidenten Baschar al-Assad.
Syrien nach Assad – Hoffnung auf Neuanfang
Nach jahrelangen Kämpfen, dem zerstörerischen Bürgerkrieg und dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Dezember 2024 scheint ein Hoffnungsschimmer auf die Zukunft Syriens zu scheinen. Präsident Assad, der seit 2000 an der Macht war und die Nachfolge seines Vaters, der durch einen Militärputsch an die Macht kam, antrat, floh nach Russland, als vor allem islamitische Rebellen die Hauptstadt Damaskus eroberten. Die neue Führung verspricht Religionsfreiheit und einen Neuanfang für das Land.
Die Beziehungen zwischen Syrien und Marokko haben sich seit Ausbruch des Bürgerkriegs stark verändert. Während Marokko zunächst neutral bis ablehnend gegen das Assad-Regime blieb, soll das Königreich in den letzten Jahren seine diplomatischen Bemühungen intensiviert haben, um Frieden und Stabilität in der Region zu fördern. Marokko hat humanitäre Hilfe für syrische Flüchtlinge bereitgestellt, selbst eine nicht sehr große Zahl an Flüchtlingen aufgenommen und unterstützte internationale Verhandlungen zur Lösung des Konflikts.
Mit dem Ende der Assad-Herrschaft eröffnen sich neue Möglichkeiten für Syrien und Marokko, ihre Beziehungen zu vertiefen und gemeinsam an einer friedlichen Zukunft zu arbeiten. Marokko könnte ein wichtiger Partner für Syrien werden und Wissen in den Bereichen Finanzwesen, Digitalisierung, Justiz und Polizei anbieten. Auch als Partner bei Bauvorhaben, Infrastruktur oder bei Verkehrsmittel könnte Syrien von Marokko profitieren. In wie weit Marokko auch bei Friedensverhandlungen zwischen Syrien und Israel, dass nach der Flucht von Assad militärische Einrichtungen angegriffen und zerstört hat, fungieren könnte, bleibt abzuwarten.