Rücküberweisungen der im Ausland lebenden Marokkanerinnen und Marokkaner (MRE) liegen 11% über dem Vorjahr.
Rabat – Die im Ausland lebenden Marokkanerinnen und Marokkaner, die sog. MRE, sind weiterhin eine große Stütze für Marokko und zeigen erneut, dass sie eine der wichtigsten Quellen für Devisen sind. Das Wirtschaftswachstum des Königreichs hat an Dynamik verloren und auch die Tourismuseinnahmen, die sich spürbar erholt haben, sind noch nicht auf dem Niveau vor der COVID-19 Krise 2019. Folglich sind die sog. Rücküberweisungen der MRE von großer Bedeutung, wie auch der marokkanische König in seiner letzten Thronrede betonte, und angesichts der Kaufkraftverluste der Bürgerinnen und Bürger in Marokko, durch die weltweiten Preissteigerungen, die das hohen Außenhandelsdefizits besonders beeinflussen.
Zentralbank geht von 100 Mrd. MAD an Rücküberweisungen in 2022 aus.
Bereits Ende September 2022 veröffentlichte die marokkanische Zentralbank, nach der Q3-Sitzung des Verwaltungsrates, die Erwartungen an die MRE-Rücküberweisungen. Bei den marokkanischen Währungshütern geht man von 100 Mrd. MAD oder über 9,4 Mrd. EURO für dieses Jahr aus. Nun legte das marokkanische Devisenamt mit aktuellen Zahlen für Ende August nach. Danach haben sich die Rücküberweisungen bis einschließlich Ende August bereits auf 71,4 Mrd. MAD aufsummiert. Damit liegt man bereits jetzt ca. 11,3% über dem Vorjahresniveau (64,18 Mrd. MAD) bis Ende August 2021. Die Überweisungen für den Monat August 2022 liegen bei ca. 13,2 Mrd. MAD und damit sogar 35,7% über der Summe des gleichen Vorjahresmonats. Damit scheint sich abzuzeichnen, dass die Prognose der Zentralbank sich mindesten bestätigen könnte. Aber auch ein neuer Rekordwert, bei anhaltender Dynamik, könnte erreicht werden.
In diese Summen sind die konkreten Ausgaben während des Aufenthalts der MRE im Land selbst nicht inbegriffen. Diese Ausgaben werden, je nach Ausgabeform, meist dem Tourismus zugerechnet oder gehen in den allgemeinen Konsum auf.
Marokko – Nötige Reformen zur Bindung der MRE an das Königreich