Streik der Angestellten in den Gemeindeverwaltungen am 7. und 8. Februar 2024 angekündigt.
Rabat – Die Streikbereitschaft in Marokko schein derzeit recht hoch zu sein. Nach den langanhaltenden Streiks bei den Lehrerinnen und Lehrern im Angestelltenverhältnis und den Protesten der Ärztinnen und Ärzte sowie Pharmazeuten wollen nun auch Angestellte im öffentlichen Dienst in den Gemeindeverwaltungen in den Ausstand gehen.
Die Gewerkschaftsverbände der Kommunalverwaltungen haben für den kommenden Mittwoch und Donnerstag, den 7. und 8. Februar 2024, einen landesweiten Streik angekündigt. Außerdem sei ein Protestmarsch in Rabat mit anschließender Sitzblockade vor dem Innenministerium geplant, berichtet die marokkanische Tageszeitung Al Ahdath Al Maghribia.
Aussetzung des Streiks ist für den Innenminister Voraussetzung für einen Dialog.
Die Äußerungen von Innenminister Abdelouafi Laftit im Parlament haben die Unzufriedenheit der Gewerkschaften in diesem Sektor noch verstärkt. Der Minister machte die Wiederaufnahme des Dialogs mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gebietskörperschaften von der Beendigung der Streiks abhängig.
Laut der Gewerkschaftsorganisation sei das Innenministerium dafür verantwortlich, dass der Dialog in den letzten drei Jahren zum Stillstand gekommen sei, berichtete Al Ahdath Al Maghribia am Montag, den 5. Februar 2024. Aus diesem Grund hätten die Gewerkschaften beschlossen, am Mittwoch und Donnerstag, 7. und 8. Februar 2024, einen landesweiten Streik und einen Protestmarsch in Rabat zu organisieren.
Breites Bündnis der Gewerkschaften
Dem Gewerkschaftsverbund gehören die CDT, die UGTM, die FDT, die UMT und die Organisation Démocratique des Collectivités Locales (ODCL) an. Sie unterstrichen die Bedeutung der legitimen Forderungen der Kommunalbediensteten, deren wichtigste eine allgemeine Lohnerhöhung sei.
Letzte Woche trafen sich Vertreter der Gewerkschaften in Rabat. Sie prangerten die katastrophalen Bedingungen im Sektor an, die auf die sinkende Kaufkraft der Beamten und die Einschränkung der Gewerkschaftsfreiheit zurückzuführen seien. „Die Sturheit des Innenministeriums verschließt die Tür zum Dialog“, erklärten sie.
Die Gewerkschaftsvertreter fügten hinzu: „Der Kontrollausschuss übt Druck auf die Vorsitzenden der gewählten Räte aus, die Gehälter der streikenden Beamten einzubehalten. Die Koordination betrachtet diese Entscheidung als einen klaren Verstoß gegen die Bestimmungen der Verfassung von 2011”.
Laut der Zeitung Al Ahdath Al Maghribia forderte die Organisation Démocratique des Collectivités Locales (ODCL) das Innenministerium auf, den Dialog wieder aufzunehmen und die gerechten und legitimen Forderungen der lokalen Beamten zu erfüllen. Die ODCL habe weiter betont, dass es notwendig sei, die lokalen Beamten aufzuwerten, ihre Rolle zu stärken, ihre materielle und moralische Situation zu verbessern und alle Formen von Ungerechtigkeit, Ungleichheit und negativer Diskriminierung gegen sie zu beseitigen. Um dies zu erreichen, so die ODCL weiter, müsse ein gerechtes und anreizorientiertes Statut eingeführt werden.