Rund 2.000 Migranten versuchten die Grenzanlagen zur spanischen Enklave Melilla zu überwinden.
Rabat – Am heutigen Freitagmorgen haben nach übereinstimmenden Medienberichten ca. 2.000 Migranten von marokkanischer Seite aus versucht, die Grenzanlagen zur spanischen Enklave Melilla zu überwinden. Rund 130 Menschen soll es, nach marokkanischen Medienberichten, unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP, gelungen sein, auf das Gebiet von Melilla zu gelangen.
Die Sicherheitskräfte hatten „gegen 6.40 Uhr eine Gruppe von Migranten, die aus mehr als 2.000 Personen bestand“, entdeckt, die sich der Grenze näherte, wie ein Sprecher der Präfektur der französischen Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt habe.
„Eine große Gruppe von 500 Personen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara“ habe die Grenzkontrolle durchbrochen und „mindestens 130 Personen gelang es, nach Melilia zu gelangen“, fügte er hinzu.
„In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kam es zu Zusammenstößen zwischen Migranten und Ordnungskräften“, sagte Omar Naji von der marokkanischen Menschenrechtsvereinigung (AMDH) gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
5 Tote Migranten und ca. 140 marokkanische Sicherheitskräfte wurden verletzt.
Laut einer Erklärung der Behörden der Provinz Nador waren die Zusammenstöße „sehr gewalttätig“: 140 Mitglieder der Ordnungskräfte wurden auf marokkanischer Seite verletzt, ebenso wie 76 Migranten, von denen 13 schwer verwundet wurden, und fünf Migranten starben, weil sie von der Spitze des Zauns fielen.
Das Hassani-Krankenhaus in Nador, unweit von Melilia, bestätigte auf Anfrage der AFP, dass am Freitagmorgen „mehrere“ Polizeibeamte und verletzte Migranten aus Ländern südlich der Sahara eingeliefert wurden. Die Sektion Nador der AMDH teilte auf ihrem Facebook-Account mit, dass es ab sofort verboten sei, in dem Krankenhaus Fotos zu machen.
Abweichende Zahlen von spanischer Seite.
Laut Quellen aus der zuständigen Regierung in Melilia, die von der spanischen Nachrichtenagentur EFE zitiert werden, wurden 49 Beamte der Guardia Civil und 57 Migranten verletzt, von denen drei in das Hassani-Krankenhaus gebracht wurden. Außerdem erlitten vier Fahrzeuge aufgrund von Steinwürfen Karosserieschäden und zerbrochene Fensterscheiben.
133 Migranten hätten sich bei diesem Einreiseversuch Zugang zur Enklave verschafft, so die Regierung der Stadt, und fast die Hälfte von ihnen habe Verletzungen erlitten.