Waldbrände im Nordosten Algeriens weiterhin nicht unter Kontrolle. Behörden leiten Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Täte ein.
Algier – Bei Waldbränden in mehreren Wilayas im Osten des Landes sind 37 Menschen ums Leben gekommen.
Seit Tagen wüten im Nordosten Algeriens schwere Waldbrände, die auch inzwischen zahlreiche Menschenleben gefordert haben. Erst am vergangenen Mittwoch gaben die Behörden die Zahl von 26 Todesfällen bekannt. Inzwischen ist die Anzahl der Opfer gestiegen. In der Wilaya El-Tarf, die mit 30 Toten und mehreren Verletzten am stärksten betroffen war, erkundigte sich Premierminister Aïmene Benbderrahmane, der sich auf Anweisung von Staatspräsident Abdelmadjid Tebboune dorthin begeben habe, nach den durch die Brände verursachten Schäden. Dies bestätigte die staatliche Nachrichtenagentur APS.
Bei dieser Gelegenheit sprach der Premierminister den Familien der Opfer das Beileid des Präsidenten der Republik, Abdelmadjid Tebboune, aus und wünschte den Verletzten eine rasche Genesung. Er versicherte „die Unterstützung des Staates und die volle Mobilisierung der verschiedenen Dienste mit all ihren menschlichen und materiellen Mitteln, um diese Brände zu bewältigen und die Verletzten zu versorgen“.
Der algerische Premierminister versicherte allen Betroffenen staatliche Hilfe und die Mobilisierung alle Kräfte, auch die der Armee, bei der Bekämpfung der Waldbrände und bei der Beseitigung der Folgen zu.
Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt ein.
Die algerischen Behörden haben auch die Suche nach den Ursachen eingeleitet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur APS meldet habe die zuständige Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet, „um festzustellen, ob es sich um Straftaten handelt, und um die Täter gegebenenfalls zu identifizieren sowie sie angesichts der Schwere dieser Taten gebotenen Strenge und gemäß den Gesetzen der Republik strafrechtlich zu verfolgen.“
Im vergangenen Jahr brachen schwere Waldbrände im Nordwesten und vor allem in der Kabylei aus, bei denen 90 Tote zu beklagen waren. Im Kontext der schweren Brände machte man Brandstifter für die Brände verantwortlich, die vom Nachbarland Marokko angeleitet worden sein sollen. Marokko hatte damals Unterstützung durch Löschflugzeuge angeboten, die Algerien nicht hatte, was von Algier abgelehnt wurde.
Ob man erneut ähnliche Vorwurfe erheben wird, bleibt abzuwarten. Neben Algerien sind auch Tunesien und Marokko von Waldbränden betroffen. Weitere Länder des Mittelmeer wie Spanien, Portugal, Griechenland und Frankreich kämpfen gegen umfängliche Waldbrände, die durch die Hitzewellen und die Trockenheit begünstigt sind.