StartAlgerienAlgerien – Luftraum für Mali gesperrt und diplomatische Spannungen verschärft

Algerien – Luftraum für Mali gesperrt und diplomatische Spannungen verschärft

Algier reagiert mit Sperrung des eigenen Luftraums

Algier betont mutmaßliche Luftraumverletzungen und erhebt politische Vorwürfe gegen Bamako. Algier ruft Botschafter zurück. Spannungen im Sahel nehmen zu.

Algier – Die Spannungen zwischen Algerien und den benachbarten Sahelstaaten Mali, Niger und Burkina Faso gewinnen weiterhin an Schärfe.

Am 7. April 2025 hat Algerien mit zwei offiziellen Erklärungen auf diplomatische und sicherheitspolitische Spannungen vor allem mit dem Nachbarland Mali reagiert. Die drei Länder warfen zuvor Algerien vor, eine malische Drohne außerhalb des algerischen Luftraums abgeschossen zu haben und zogen als Protest ihre Botschafter ab. Zudem warfen sie Algier vor, „rebellierende“ bzw. „terroristische“ Gruppen im Sahel zu unterstützen bzw. nicht ausreichend zu bekämpfen, was zu Lasten der drei Sahelländer die Sicherheitslage in der Region weiter verschlechtere.
Das Außenministerium in Algier zeigte sich „mit großer Bestürzung“ über Äußerungen der malischen Übergangsregierung und der Konföderation der Sahelstaaten (CES), die schwere Vorwürfe gegen Algerien erhoben hatten.

Insbesondere wurde Algerien von der malischen Seite eine angebliche Zusammenarbeit mit terroristischen Gruppen vorgeworfen. Die algerische Regierung wies diese Anschuldigungen scharf zurück und bezeichnete sie als politisch motivierte Ablenkungsmanöver vom „offensichtlichen Scheitern eines Putschprojekts“ in Mali. Die Erklärung warf der militärischen Führung in Bamako vor, das Land in eine „Spirale aus Unsicherheit und Elend“ geführt zu haben.

Drohnenvorfälle als Auslöser

Konkret bezieht sich Algerien auf mutmaßliche wiederholte Verletzungen seines Luftraums durch malische Drohnen. Bereits in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 2025 sei eine Drohne in einer „offensiven Flugbahn“ in den algerischen Luftraum eingedrungen und anschließend zerstört worden. Nach offiziellen Angaben handelt es sich dabei um den dritten Vorfall dieser Art innerhalb weniger Monate. Die algerische Seite verweist auf verfügbare Radardaten, die diese Ereignisse dokumentieren würden.

Algier reagiert mit Sperrung des eigenen Luftraums

Als direkte Konsequenz dieser Vorfälle hat Algerien am Abend des 7. April beschlossen, seinen Luftraum für sämtliche Flüge aus oder nach Mali zu schließen. Die Entscheidung trat mit sofortiger Wirkung in Kraft. In der kurzen Mitteilung hieß es: „Angesichts wiederholter Verletzungen unseres Luftraums durch den Staat Mali hat die algerische Regierung beschlossen, diesen […] zu sperren.“

Diese Maßnahme betrifft den zivilen und möglicherweise auch den militärischen Flugverkehr und stellt eine signifikante Verschärfung der bilateralen Spannungen dar.

Diplomatische Schritte gegen Nachbarn angekündigt.

Zusätzlich zur Luftraumsperrung hat Algerien seine Botschafter aus Mali und Niger zu Konsultationen zurückgerufen. Der Antritt des neuen Botschafters in Burkina Faso wurde ebenfalls auf unbestimmte Zeit verschoben. Damit reagiert Algerien auf die Unterstützung, die Niger und Burkina Faso den Positionen der malischen Regierung entgegengebracht haben.

Regionale Auswirkungen möglich

Die aktuellen Spannungen zwischen Algerien und Mali kommen in einer Phase wachsender Unsicherheit in der Sahelzone. Die Entwicklungen könnten nicht nur die bilateralen Beziehungen, sondern auch regionale Kooperationen in Bereichen wie Sicherheit, Wirtschaft und Migration belasten. Beobachter erwarten nun, wie die betroffenen Staaten sowie internationale Partner auf die Eskalation reagieren werden.

Algerien – Spannungen mit Mali, Niger und Burkina Faso eskalieren – Botschafter abgezogen

Mein Konto

Casablanca
Überwiegend bewölkt
18 ° C
18.1 °
18 °
77 %
2.7kmh
79 %
Fr
18 °
Sa
21 °
So
22 °
Mo
24 °
Di
22 °