StartAlgerienAlgerien – Kunden beklagen schlechte Mobilfunkversorgung.

Algerien – Kunden beklagen schlechte Mobilfunkversorgung.

Telekommunikationsmarkt vornehmlich in staatlicher Hand.

Netzausfälle, schlechte Abdeckung und langsame Internetverbindungen verärgern die Kundinnen und Kunden ohne Folgen für die Netzbetreiber. Drei Anbieter teilen sich den Telekommunikationsmarkt für Festnetz und Mobilfunk, darunter zwei Staatskonzerne.

Algier – Das algerische Mobilfunknetz war zum Jahresende wieder einmal Anlass für Ärger und Frustration seiner Nutzerinnen und Nutzer.

In mehreren Regionen des Landes sei das Mobilfunknetz des Betreibers Ooredoo am Freitag, dem 29. Dezember 2023, durch einen großen Stromausfall gestört gewesen, wie algerische Medien berichten. Auch 48 Stunden nach den Störungen hätten sich weder der Betreiber noch die staatliche Regulierungsbehörde zur Sachlage geäußert, wie unter anderem das algerische Nachrichtenportal TSA berichtet. Die Kundinnen und Kunden machten ihrem Ärger in den sozialen Netzwerken ordentlich Luft.

Störungen, Netzausfälle, mangelhafte Abdeckung, zu hohe Preise sind die häufigsten Kritikpunkte.

Die Nutzer würden sich vor allem über langsame Verbindungen, häufige Störungen und Ausfälle beschweren, aber auch darüber, dass es in manchen Gebieten überhaupt keine Netzabdeckung gibt, obwohl die Betreiber laut ihrem Vertragswerk verpflichtet seien, über ein Netz zu verfügen, das alle bewohnten Gebiete des Landes sowie die wichtigsten Verkehrsachsen, wie die Ost-West-Autobahn, abdeckt.

Zudem würden die Kunden die Preise für bestimmte Tarife im Vergleich zu anderen Ländern mitunter für überhöht halten. Aus Sicht der Kunden seien alle drei Betreiber gleichermaßen für ihre schlechte Servicequalität und das geringe Interesse an ihren Abonnenten bekannt. Doch im Fokus der Kundinnen und Kunden seien die Netzausfälle, wie am vergangenen Freitag beim Anbieter Ooredoo.

Behörden und Organisationen lassen Bürgerinnen und Bürger alleine.

Die Störung habe mehrere Stunden angedauert, in denen es nicht möglich gewesen sein soll, einen Anruf zu tätigen oder zu empfangen bzw. eine Internetverbindung herzustellen, berichtet das Nachrichtenportals TSA weiter. Die Verbraucherschutzorganisation (Apoce) hätte zwar die Informationen am frühen Abend auf ihrer Facebook-Seite mitgeteilt, ohne jedoch Forderungen an den Betreiber zu stellen oder den betroffenen Kunden Hinweise anzubieten, wie sie ihre Rechte einfordern könnten.

Auch die algerische Regulierungsbehörde für Post und elektronische Kommunikation (ARPCE), ehemals ARPT, hätte nicht weiter reagiert, um den Netzbetreiber an seine Verpflichtungen in Bezug auf die Qualität der Dienstleistungen und die Einhaltung seiner Verpflichtungen gegenüber seinen Abonnenten zu erinnern.

Die Nachrichtenseite TSA zitiert einige Beschwerden der Kundinnen und Kunden:

„Weder eine Pressemitteilung noch eine Entschuldigung oder eine Entschädigung der Abonnenten. Wo ist die Regulierungsbehörde?“, habe sich ein Internetnutzer auf der Facebook-Seite von Apoce beklagt.

„Alle Netzwerke bauen ab. Es ist eine Katastrophe. Die Leute bewegen sich vorwärts und wir bewegen uns rückwärts“, habe ein anderer Post formuliert.

Ein Nutzer hätte den Vorwurf erhoben, dass die Qualität der Internetverbindung bei den drei Anbietern Ooredoo, Mobilis und Djezzy seit mehr als vier Monaten zu wünschen übriglässt und dass alle seine Beschwerden erfolglos geblieben seien.

Ein Kommentar auf der Seite des Verbraucherverbands hätte die Situation treffend zusammengefasst: „Du lädst für einen Monat auf, du bist während zehn Tagen verbunden“.

Behörden werden zum Handeln aufgefordert.

Das Problem verdiene eine höhere Aufmerksamkeit der betroffenen Parteien, wird öffentlich gefordert, da die verursachten Schäden für einige Berufstätige sehr schwerwiegend sein können.

Die Nutzung des Internets und der neuen Technologien für Verwaltung, Dienstleistungen und Transaktionen werde steigen und sei sogar zum Kerngeschäft für bestimmte Branchen und Unternehmen, den Online-Handel, elektronische Zeitungen, Influencer usw. geworden.

Ein mehrstündiger Totalausfall sei gleichbedeutend mit großen Umsatzeinbußen. Selbst einfache Nutzer, die mehrere Stunden lang von ihren Kontakten abgeschnitten waren, hätten das Recht, „Gerechtigkeit“ zu fordern.

Den Managern von Telefon- und Internetanbietern sei wahrscheinlich entgangen, dass das Paket, das sie dem Kunden verkaufen, einem ordentlichen Dienstleistungsvertrag gleichkommt, betont TSA weiter. Der Kunde sei ja verpflichtet, den festgelegten Tarif zu bezahlen, was er in den meisten Fällen im Voraus tuen würde, da Prepaid in Algerien die gängigste Form sei, und der Anbieter müsse im Gegenzug seine Verpflichtung einhalten, ihm die Verfügbarkeit und Qualität des Netzes zu gewährleisten.

Telekommunikationsmarkt vornehmlich in staatlicher Hand.

In Algerien ist die Privatisierung des Telekommunikationsmarktes noch nicht vollumfänglich angegangen worden.

Der Markt in Algerien wird von drei Mobilfunkanbietern abgedeckt: Mobilis, Djezzy und Ooredoo. Die ersten beiden befinden sich in Staatsbesitz.

Bei Ooredoo, der algerischen Tochtergesellschaft des gleichnamigen katarischen Telekommunikationsanbieter, sei die Verschlechterung der Qualität seiner Dienstleistungen nicht erst seit heute bekannt und der Betreiber hätte trotz der Gewinne, die er jedes Jahr in Algerien erzielen würde, Mühe, das Ruder herumzureißen, so TSA weiter.

Beim Festnetz-Internet hat Algérie Télécom eine Monopolstellung auf dem Markt. Die Qualität der ADSL-Verbindung des etablierten Telefonanbieters schwanke je nach Auslastung. In Spitzenzeiten sei sie schlecht und es komme zu zahlreichen Störungen.

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