Sondergesandter des algerischen Außenministeriums, Amar Belani, spricht von beschädigtem Vertrauen zu Spanien und bezieht sich auf die neue Haltung Madrids zur Hoheit Marokkos über die Westsahara.
Algier – In einer Erklärung gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur APS sagte der algerische Sondergesandte für die Westsahara und die Maghreb-Staaten, Amar Belani, dass „die Rückkehr des algerischen Botschafters nach Madrid souverän von den algerischen Behörden im Rahmen vorheriger und offener Klärungen entschieden wird, um ein ernsthaft beschädigtes Vertrauen auf der Grundlage klarer, vorhersehbarer und mit dem internationalen Recht übereinstimmender Prinzipien wieder aufzubauen“. Diejenigen, die naiv über „einen vorübergehenden Zorn Algeriens spekulieren, haben keinen Bezug zur Realität“, stellte er fest.
Damit reagierte er, auf ein Interview des spanischen Regierungschefs Pedro Sanchéz im TV-Sender Antenna 3. In diesem Interview forderte Premierminister Sanchéz die Rückkehr des algerischen Botschafters nach Madrid. Dieser wurde von Algier zurückgerufen, als die spanische Regierung verkündete, zur Beilegung der diplomatischen Krise mit Rabat, die Hoheitsansprüche Marokkos über die Westsahara / marokkanische Sahara zu unterstützen. Algerien, dass im ständigen Konflikt mit dem westlichen Königreich lebt und Hauptunterstützer der Frente Polisario im bewaffneten Kampf um eine unabhängige Westsahara ist, reagierte auf die neue Haltung Madrids sehr verärgert.
Spanischer Premierminister nehme die Lage zu leicht.
In Bezug auf die jüngste Erklärung des spanischen Regierungschefs Pedro Sanchez sagte der Sondergesandte: „Es handelt sich um eine mit verblüffender Leichtigkeit formulierte Äußerung, die dem Wunsch entspricht, sich selbst von der schweren persönlichen Verantwortung für die Annahme dieser überraschenden Wende in der Westsahara-Frage zu entbinden, die mit der traditionellen Position der Balance Spaniens bricht“.
Er fuhr fort: „Mit seiner so unverfrorenen Art der Verteidigung hat er angedeutet, dass die neue Position der spanischen Regierung in der Westsahara-Frage mit den Resolutionen des UN-Sicherheitsrats und auch mit der Position anderer Länder übereinstimmt. Dabei scheint er zu vergessen, dass Spanien eine besondere Verantwortung trägt, sowohl moralisch als auch rechtlich in seiner Eigenschaft als geschäftsführende Verwaltungsmacht (Status, der 2014 von der Audiencia nacional in Erinnerung gerufen wurde) und als Mitglied der Gruppe der Freunde der Westsahara beim Generalsekretär der Vereinten Nationen“.
Vergleich der spanischen Haltung mit den Positionen Frankreichs oder Deutschlands sei nicht statthaft.
Darüber hinaus, so der Diplomat weiter, sei der Ansatz, die Schwere dieser Änderung der Position der spanischen Regierung in der Westsahara-Frage zu relativieren, indem man sie mit der Position einiger Länder zur Autonomie vergleicht, „missbräuchlich und spiegelt nicht die Realität wider“. Er erinnert daran, dass die US-Regierung von einem „potenziellen Ansatz“ spricht, wenn Frankreich angibt, dass es sich um „eine Basis“ handelt, und dass die deutsche Regierung sich zu dieser Option geäußert und sie als „mögliche Basis“ bezeichnet hat.
Für Herrn Belani „sind wir weit entfernt von der ultimativen Bestätigung über die Autonomie, die die seriöseste, realistischste und glaubwürdigste Grundlage wäre, was einer unangemessenen Anerkennung der Marokkanität der Westsahara gleichkommt, einem nicht autonomen Gebiet, dessen endgültiger Status noch zu bestimmen ist und das gemäß dem internationalen Recht zur Selbstbestimmung berechtigt ist“.