Republik Algerien erinnert an den Kampf gegen die französische Kolonialherrschaft und feiert seinen Unabhängigkeitstag.
Algier – Am 5. Juli 1962 erlangte Algerien nach über 132 Jahren der Kolonialisierung und blutigem Kampf seine Unabhängigkeit von Frankreich.
Die Proklamation der Unabhängigkeit erfolgte durch den französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle, basierend auf dem Vertrag von Évian, der im März desselben Jahres ausgehandelt wurde.
Der Algerienkrieg (auch bekannt als Guerre d’Algérie auf Französisch oder ثورة التحرير الجزائرية auf Arabisch) war ein bewaffneter Konflikt, der von 1954 bis 1962 dauerte. Algerien wurde 1830 eine französische Kolonie. In den 1940er und 1950er Jahren wuchs der Widerstand gegen die französische Herrschaft.
Die FLN (Front de Libération Nationale), eine marxistisch-nationalistische Bewegung, begann den bewaffneten Kampf für die Unabhängigkeit. Die FLN griff dabei auch zu Terrorismus, wie Bombenanschlägen, oder Guerillaaktionen als Mittel, um ihre Ziele zu erreichen.
Die französischen Streitkräfte behielten militärisch die Oberhand, obwohl Menschenrechtsverletzungen und Folter durch französische Truppen die Auseinandersetzung in Frankreich unpopulär machten. Der Krieg erfasste weite Teile der algerischen Bevölkerung, und konnte den Willen nach Unabhängigkeit nicht unterdrücken.
Nach dem Ende der Kämpfe und der erklärten Unabhängigkeit Algeriens floh die europäische Minderheit, die vor allem aus Großgrundbesitzern, Händlern und Beamten bestand, fast vollständig aus Algerien.
Im März 1962 führten die Verträge von Évian zur Unabhängigkeit Algeriens unter der Führung der FLN, die bis heute und gemeinsam mit dem Militär die Macht im Land hat.
Die algerische Regierung unter Ahmed Ben Bella wurde später durch einen Militärputsch gestürzt.
Der Algerienkrieg prägte nicht nur die Geschichte Algeriens, sondern auch die französische Politik und das kollektive Gedächtnis bis heut.
