StartMarokkoMarokko – König äußert erneut Wunsch nach Verständigung mit Algerien.

Marokko – König äußert erneut Wunsch nach Verständigung mit Algerien.

König versichet gegenüber Algerien keine böswilligen Absichten zu verfolgen.

Von Marokko gehe für Algerien keine Bedrohung aus. Wunsch nach Öffnung der Grenzen erneut ausgesprochen.

Rabat – König Mohammed VI. hielt am gestrigen Abend seine Rede zum 24. Thronjubiläum, die über alle Rundfunkanstalten ausgestrahlt wurde.

Der Schwerpunkt galt der Innenpolitik und der Jugend. Nach einer Auflistung von positiven Entwicklungsschritten und Erfolgen des letzten Jahres so wie der Aufforderung an alle Beteiligten in Politik und Wirtschaft neue Projekte und Vorhaben mit „Ernsthaftigkeit“ anzugehen, wandte er sich auch der Außenpolitik zu. Ein wichtiges Thema war für den König das gespannte Verhältnis zum Nachbarland Algerien.

Konflikt zwischen Algerien und Marokko

Seit Jahrzehnten brodelt die Rivalität und der Konflikt um Vorherrschaft und Einfluss in Nordafrika sowie im Maghreb zwischen den beiden Ländern.

In den letzten Jahren und seit dem Aufkommen der Protestbewegungen in Algerien (Hirak) haben sich die Beziehungen nochmals verschlechtert. Derzeit haben die beiden Nachbarländer, die sich auch einen Rüstungswettlauf in der Region liefern, keine diplomatischen Beziehungen.

Zugleich stehen beide Länder nicht nur in einem ideologischen oder systemischen Konflikt zueinander, sondern sie stehen auch in konträren Blöcken. Während Marokko der wichtigste „Nicht NATO – Partner“ der USA in Afrika ist, enge Beziehungen zur EU und Großbritannien pflegt, die Normalisierung zu Israel vorantreibt und auch mit Blick auf die Anerkennung des Hoheitsanspruchs auf die Westsahara / marokkanische Sahara zuletzt zahlreiche diplomatische Erfolge verzeichnen konnte, ist Algerien eng mit Russland verbunden, sucht die Nähe zu den BRICS-Staaten und ist der wichtigste Unterstützer der Frente Polisario, die bewaffnet gegen Marokko für eine unabhängige Westsahara / marokkanische Sahara kämpft.

König drückt erneut seinen Wunsch nach normalen Beziehungen zu Algerien aus.

König Mohammed VI. hat der algerischen Führung und dem algerischen Volk erneut die Hand gereicht und in seiner Thronrede am Samstag, den 29. Juli 2023, seine Entschlossenheit bekräftigt, positive Beziehungen zu den „Bruderstaaten“ und „Freunden“, insbesondere zu den Nachbarländern, aufzubauen.

Der marokkanische König bezeichnet die Beziehungen zu Algerien zwar als stabil, was wohl auf eine nicht konkrete militärische Bedrohung hinweisen soll, aber er hoffe auf eine Rückkehr zur Normalität mit dem Nachbarland, was auch immer dies im Einzelnen bedeuten könnte. Vorranging könnte der König damit die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen und die Öffnung der Grenzen meinen, die seit mehr als 20 Jahren geschlossen sind.

Seinen Wunsch hatte er in zahlreichen königlichen Reden zum Ausdruck gebracht, in denen König Mohammed VI. wiederholt eine Politik der ausgestreckten Hand verfolgte und auch zum direkten Dialog ohne Vermittler aufrief.

König versichet gegenüber Algerien keine böswilligen Absichten zu verfolgen.

Darüber hinaus versicherte das marokkanische Staatsoberhaupt erneut der algerischen Führung und dem algerischen Volk, dass Marokko ihnen niemals Schaden zufügen oder ihnen gegenüber böswillig Absichten verfolgen würde. Damit reagierte er auf immer wieder aufkommende Berichte und Meldungen sowie Behauptungen, die über zahlreiche Kanäle im Umlauf sind.

Der König betonte erneut, dass er den Bindungen der „Zuneigung“, der „Freundschaft“, des Austauschs und der Gemeinschaft zwischen den beiden Völkern großen Wert beimisst.

Bisher hat Algerien auf solche Botschaften aus Marokko entweder nicht oder sehr ablehnend reagiert. Stattdessen wiederholt vor allem die algerische Militärführung regelmäßig Drohungen in Richtung des Königreiches und die Regierung hat es auch stets abgelehnt mit dem Nachbarn im Westen in einen direkten oder indirekten Dialog zu treten.

So tritt man in zahlreichen internationalen Gremien, der Afrikanischen Union, der UNO oder auch nur im afrikanischen Fußballverband, in den Wettbewerb um Posten in diversen Gremien.

Der Forderung an den „Runden Tisch“ zur Lösung des Westsahara-Konflikts zurückzukehren, wie ihn einst der UNO-Sonderbeauftragter Dr. Köhler einführen konnte, kam Algerien bisher ebenfalls nicht nach, trotz der Rolle als wichtigster Unterstützer der Frente Polisario, sowohl politisch, logistisch wie militärisch.

Marokko – Thronrede zum 24. Jubiläum in einer deutschen Übersetzung

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