Ein Imam in der Stadt Safi wird beschuldigt, mindestens sieben Kinder sexuell missbraucht zu haben, deren Lehrer er in einer Koranschule war.
Safi – In der marokkanischen Stadt Safi hat ein erschütternder Fall von mutmaßlichem Kindesmissbrauch die Öffentlichkeit schokiert. Ein Imam soll mehrere Kinder, die an seinem Koranunterricht teilnahmen, sexuell missbraucht haben. Dies berichten übereinstimmend die marokkanischen Tageszeitungen Al Akhbar und Assabah.
Die Ermittlungen gegen den 60-Jährigen wurden nach einer Anzeige durch die Großmutter eines Opfers eingeleitet. Weitere Familien meldeten sich daraufhin auch bei der Polizei und beschuldigten den Imam ebenfalls des sexuellen Missbrauchs ihrer Kinder. Die Zahl der mutmaßlichen Opfer stieg schnell auf sieben an. Die Kinder sollen zwischen 4 und 9 Jahre alt sein.
Nach Angaben der beiden Zeitungen soll der Imam seine Opfer mit Geld angelockt und sie mit Gewalt und Drohungen zur Schweigepflicht gezwungen haben. Als der Fall bekannt wurde, soll er zunächst versucht haben zu fliehen, konnte jedoch von der Gendarmerie festgenommen werden.
Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Imam Untersuchungshaft angeordnet und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Inzwischen soll der mutmaßliche Sexualtäter seine Taten gestanden haben. Die marokkanische Gesellschaft reagiert erschüttert über diesen Vorfall, der erneut die Frage nach dem Schutz von Kindern aufwirft, da es nicht der erste Fall dieser Art ist. Experten warnen, dass solche Fälle oft nur die Spitze des Eisbergs darstellen und dass viele weitere Kinder Opfer sexuellen Missbrauchs werden.