Gemeinsam sollen Medikamente, Impfstoffe und Medizinprodukte entwickelt sowie produziert werden.
Casablanca – Chinesische und marokkanische Pharmaunternehmen möchten ihre zu Beginn der COVID-19 Pandemie verstärkt aufgenommene Kooperation weiterführen. Marokko gehört zu den ersten Ländern weltweit, die den chinesischen COVID-19 Impfstoffe von Sinopharm mit getestet und auch lange ausschließlich eingesetzt haben. Im weiteren Verlauf und nach Beruhigung des weltweiten Wettlaufs um COVID-19 Impfstoffe ergänzte das Land seinen Impfstoffbestand um Produkte von AstraZeneca und BionTech bzw. Moderna.
Zugleich hatte König Mohammed VI., als Reaktion auf das erlebte unsolidarische Verhalten der wirtschaftlich stärkeren Länder entschieden, eine eigene Impfstoffproduktion aufzubauen, was sich inzwischen zum Aufbau einer eigenen Pharmaindustrie in Benslimane ausgeweitet hat. In Benslimane sind inzwischen erste Abfüllanlagen für Impfstoffe und andere Medikamente aufgebaut worden. Der nächste Schritt ist der Aufbau weiterer Produktionsstätten und Labore, mit dem Ziel, von Marokko aus den afrikanischen Markt zu bedienen oder als günstiger Standort für chinesische und europäische Produzenten attraktiv zu werden. Eine Strategie, wie man diese im Automobilsektor bereits erfolgreich umgesetzt hat. Dabei wird in Marokko darauf geachtet, dass bei Kooperationen auch ein Technologietransfer stattfindet. Hier hat man von China gelernt.
SINOPHARM und LAPROPHARM strategische Zusammenarbeit bei Gesundheits- und Medizinprodukten für den heimischen und internationalen Markt.
Die Pharmaunternehmen Laprophan aus Marokko und Sinopharm aus China haben ein Abkommen über die strategische Zusammenarbeit bei der Herstellung von Gesundheits- und Medizinprodukten unterzeichnet.
Im Beisein von Yan Bing, Präsident von Sinopharm International, unterzeichneten Zhang Haoji, Vizepräsident für internationale Angelegenheiten und Präsident von Sinopharm Foreign Trade, und Dr. Farid Bennis, CEO von Laprophan, am 10. Februar 2023 in einer virtuellen Zeremonie das strategische Kooperationsabkommen zw. den beiden Unternehmen.
Die Zusammenarbeit erstrecke sich nicht nur auf Impfstoffe, sondern auf alle Bereiche des Gesundheitswesens und der Medizin im Allgemeinen. Dazu gehören pharmazeutische Präparate, Wirkstoffe, Verpackungsmaterialien, pharmazeutisches Verbrauchsmaterial, medizinische Geräte sowie Ausrüstungen und Materialien für die pharmazeutische Produktion. Die Vereinbarung beinhalte auch einen Technologietransfer für Laprophan zur lokalen Produktion bestimmter pharmazeutischer Produkte.
„Laprophan ist ein Pionier in der marokkanischen Pharmaindustrie. Dank der gemeinsamen Anstrengungen beider Seiten ist diese Unterzeichnung ein neuer Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen China und Marokko. Es ist auch ein neuer Schritt beim Aufbau der China-Afrika-Gemeinschaft“, wird Yan Bing, Vizepräsident von Sinopharm von marokkanischen Medien zitiert.
„Ich freue mich sehr über die Unterzeichnung dieser Partnerschaft mit einem führenden globalen Pharmaunternehmen. Auf diese Weise können wir den Gesundheitsbedarf decken und zur Verbesserung der Gesundheitspolitik in unserem Land beitragen“, so Dr. Farid Bennis, Präsident von Laprophan. Er forderte auch eine Ausweitung der sog. „Belt and Road Initiative“ auf den Rest Afrikas. „Da Laprophan in vielen afrikanischen Ländern vertreten ist, können wir gemeinsam mit Sinopharm besser auf die Bedürfnisse der öffentlichen Gesundheit auf dem Kontinent eingehen”.
Diese Vereinbarung zw. den beiden Unternehmen ist der nächste Schritt in der chinesisch-marokkanischen Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit und Medizin. Im August 2020 hatte das Gesundheitsministerium bereits zwei Kooperationsabkommen zw. Marokko und dem chinesischen Labor Sinopharm CNBG (China National Biotec Group) unterzeichnet. Dies ermöglichte Marokko die Teilnahme an klinischen Studien für den Impfstoff gegen COVID-19.