Festnahme von vier mutmaßlichen Terroristen in Had Soualem – Chemikalien und Sprengstoffmaterial sichergestellt. Großeinsatz von Antiterroreinheiten des BCIJ soll bevorstehenden Anschlag vereitelt haben.
Casablanca – Das Bureau Central d’Investigations Judiciaires (BCIJ) hat nach eigenen Angaben in den frühen Morgenstunden des heutigen Sonntags, 26. Januar 2025, einen mutmaßlich unmittelbar bevorstehenden Terroranschlag verhindert. Die Operation beruhte auf präzisen Informationen der Generaldirektion für die Überwachung des nationalen Territoriums (DGST). Bei dem heutigen sehr aufwändigen Einsatz seien vier mutmaßliche Extremisten, darunter drei Brüder im Alter von 26 bis 35 Jahren, in der Region Had Soualem in der Provinz Berrechid nahe Casablanca festgenommen worden.
Sicherheitsdienste sehen enge Verbindungen zu Daech (ISIS).
Nach Angaben des BCIJ operierten die Verdächtigen mit Verbindungen zur Terrororganisation Daech (ISIS) und sollen sich in der finalen Phase der Vorbereitung von Sprengstoffanschlägen befunden haben. Die Festnahmen erfolgten in zwei unterschiedlichen Häusern im Stadtteil Al Wahda. An der Aktion waren Spezialeinheiten, Sprengstoffexperten, eine Hundestaffel sowie ein Hubschrauber mit Scharfschützen beteiligt.
Im Rahmen der Durchsuchungen habe die Polizei umfangreiches Material sichergestellt, das mutmaßlich zur Herstellung von Sprengstoffen verwendet werden sollte. Darunter befanden sich chemische Flüssigkeiten, Düngemittel, Schwefel, elektrische Drähte und weitere Materialien. Die Gegenstände wurden zur Analyse an die Forensik übergeben.
Video führt Sicherheitsdienste auf die Spur der mutmaßlichen Terroristen.
Die Ermittlungen hätten nach einer offiziellen Erklärung der BCIJ begonnen, nachdem die DGST ein Video entdeckt hatte, in dem die Verdächtigen ihre Loyalität gegenüber Daech bekundeten und Terrorakte ankündigten. Nach weiteren Ermittlungen wurde bekannt, dass die Männer Chemikalien aus mehreren Apotheken beschafft und erste Tests für die Herstellung von Sprengvorrichtungen durchgeführt hatten. Zudem hatten sie potenzielle Ziele ausgespäht und die Gegebenheiten dokumentiert.
Die Behörden vermuten, dass die Gruppe geplant hatte, Sabotageakte mit Sprengstoff auszuführen, bevor sie sich Daech-Kämpfern in der Sahelzone anschließen wollte. Alle vier Verdächtigen befinden sich derzeit in Polizeigewahrsam. Die Ermittlungen zur Aufdeckung möglicher weiterer Netzwerke dauern an.