Marokkanische Fußballnationalmannschaft der Frauen geht als Außenseiter ins Rennen und tritt im ersten Spiel gegen zweifachen Weltmeister Deutschland an. Umfrage zur Bewerbung Marokkos als Gastgeber einer FIFA-WM.
Sydney – Die FIFA – Fußballweltmeisterschaft der Frauen ist am vergangenen Donnerstag gestartet und es ist die bisher größte. Gemeinsam fungieren Australien und Neuseeland als Gastgeber von 32 Mannschaften, darunter auch die marokkanische Frauen-Fußballnationalmannschaft, die sog. Atlas – Löwinnen (Les Lionnes de L´Atlas).
Die Bezeichnung bzw. der Spitznamen ist an den der männlichen Kollegen angelehnt. Ein Sportreporter erfand im Jahr 1973 während eines Länderspiels Marokkos gegen die Elfenbeinküste die Umschreibung „Löwen des Atlas“ in Erinnerung der Löwen im marokkanischen Atlasgebirge, die um 1920 ausgestorben sind.
Seitdem soll der Spitznamen die vermeintliche Stärke und den Mut der Nationalmannschaften unterstreichen.
Nun tragen auch die Frauen diesen Titel, dem sie auf der anderen Seite der Erde alle Ehre machen wollen. Dabei ist Marokkos Frauennationalmannschaft erstmalig 1998 im Spiel gegen Südafrika aufgetreten und konnten sich zugleich für die Afrikameisterschaft qualifizieren.
In dem damaligen Gastgeberland Nigeria verloren sie erst im Halbfinale gegen Kongo. Bei der jetzigen Fußballweltmeisterschaft werden sie von der 32-jährigen Kapitänin Ghizlane Chebbak angeführt, die bereits seit 2007 teil der Mannschaft ist.
Marokko in Gruppe H als Außenseite gewertet.
Marokkos Frauennationalmannschaft wird es bei der FIFA WM in Australien und Neuseeland nicht einfach haben. In der Gruppe H werden sich die Atlas – Löwinnen sowohl gegen Südkorea, Kolumbien und gleich zu Beginn gegen die Mitfavoritinnen auf den WM-Titel aus Deutschland behaupten müssen. Alle Teams der Gruppe H stehen in der Weltrangliste vor Marokko, weshalb sie als Außenseiter bewertet werden. Mindesten Platz zwei in der Gruppe ist nötig, um die nächste Runde zu erreichen.
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Während in Deutschland die Entwicklung des Frauenfußballs relativ weit fortgeschritten ist und das Land bereits zweimal den Titel erringen konnte, tut man sich in Marokko noch schwer. Doch der Erfolg der Männer in Qatar 2022 (Platz 4) hat allgemein zu einer neuen Begeisterung geführt.
Zugleich hat in dem nordafrikanischen Königreich die Diskussion um den Status der Frau in der Gesellschaft gerade wieder an Fahrt aufgenommen. Eine erfolgreiche Frauennationalmannschaft und eine begeisterte Fan-Basis in Marokko selbst, könnten hier neue Energie schaffen.
Übertragung des Spiels sowie weitere Termine.
Wer das Spiel in deutscher Sprache live sehen möchte, hat dazu Gelegenheit im ZDF. Der deutsche öffentlich-rechtliche Sender überträgt ab 10:00 Uhr MESZ bzw. ab 09:00 Uhr marokkanische Zeit sowohl im regulären Fernsehen wie auch per Livestream das Spiel Deutschland gegen Marokko (Livestream im Internet ggf. mit Geoblocking). Auch das marokkanische Fernsehen wird das Spiel übertragen, aber der Sender Al Aoula überträgt ab 9:30 Uhr Ortszeit das Spiel nur über das nationale Terrestrische Netz TNT und damit nicht per Satellit und auch nicht für die im Ausland lebenden Marokkanerinnen und Marokkaner empfangbar.
Die nächsten Spiele mit marokkanischer Beteiligung finden am 30. Juli 2023 gegen Korea (06:30 Uhr MESZ) und am 3. August 2023 gegen Kolumbien (12:00 Uhr MESZ) statt.
Marokko bewirbt sich um FIFA-WM 2030 der Männer. Nehmen Sie an Umfrage teil.
Gemeinsam mit Portugal und Spanien bewirbt sich Marokko als Austragungsort für die FIFA-WM der Männer des Jahres 2030. Das Königreich, dessen offiziell größter Fußballbegeisterter König Mohammed VI. selbst sein soll, bewirbt sich zum insgesamt 6. Mal als Gastgeberland einer Weltmeisterschaft. Bisher hat es nie geklappt.
Es spricht aber nichts dagegen, sich entweder alleine oder erneut in der Dreierkonstellation auch als Austragungsort einer Frauen FIFA-WM zu bewerben.
Die FIFA-WM Bewerbung ist im Königreich aber nicht unumstritten. Viele fürchten, um die hohen Kosten und die Nachhaltigkeit der Investitionen in neue Sportstätten.
Angesichts der sozialen Probleme und der großen Ungleichheiten zwischen Arm und Reich kritisieren einige das Vorhaben und fordern stattdessen, die Gelder in das Bildungs- und Gesundheitswesen zu investieren.
Befürworter erhoffen sich durch die Investitionen in die Infrastruktur und die große Aufmerksamkeit während einer FIFA-WM einen Schub für die heimische Wirtschaft und ein gesteigertes Interesse bei Investoren.
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